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Wann braucht man ein Mischpult?

Brauche ich ein Mischpult?

Brauche ich ein Mischpult?

Mischpulte sind seit jeher umgeben von einer mystischen Aura. Mitunter größer als ein Billard-Tisch, verfügen sie über unzählige Regler, Schalter und Knöpfe. Es ist daher leicht verständlich, dass sie auf Laien wie Zaubermaschinen wirken, deren Bedienung nur Zauberern möglich ist. Wer hat nicht schonmal bei einem Konzert auf das Mischpult geschielt und sich gefragt, was diese ganzen Schalter und Regler bewirken? Was genau so ein Mischpult kann, was es nicht kann und wann es sich lohnt eines anzuschaffen, soll Inhalt dieses Ratgeber Artikels sein.

Nicht die Bedienung des Mischpults wird hier erläutert, sondern primär die Funktionsweise und das Aufgabenfeld von Mischpulten im Homerecording Bereich. Dabei eignen sich viele Mischpulte sowohl für die Nutzung im Homestudio, als auch für Live-Auftritte. Verschiedene Funktionen (beispielsweise integrierte Audio Interfaces oder eine Phantomspeisung von 48 V) entscheiden maßgeblich über die Funktionsmöglichkeiten eines Mischpults.

Die Aufgabe eines Mischpultes

Mischpulte gibt es in den verschiedensten Bauformen und mit den verschiedensten Ausstattungen. Allen gemein ist aber ihre Grundfunktion: Das Mischen von Audiosignalen. Alle Mischpulte haben mehrere Eingänge und mindestens einen Ausgang. Mittels der Regler kann bestimmt werden, in welchem Mischverhältnis die Eingangssignale an die Ausgänge weitergeleitet werden. Kompliziertere Mischpulte verfügen dabei außerdem noch über Effekte, mit denen die Eingangs- und oft auch die Ausgangssignale bearbeitet werden können. Wenn das Mischpult über mehrere Ausgänge verfügt, können diese oft mit verschiedenen Mischungen beschickt werden.

Die Sache mit den vielen Knöpfen

Auf den ersten Blick mag die Fülle der Bedienelemente eines Mischpultes einschüchternd wirken. Tatsächlich hat sich für die Regler aber eine recht simple Anordnung eingebürgert, die es verhältnismäßig einfach machen ein Mischpult zu „lesen“. Den meist größten Bereich des Pultes machen die Regler für die Eingangskanäle aus. Diese sind in senkrechten Spalten ausgeführt und wiederholen sich für jeden Eingang. Sie nehmen also viel Platz weg. Es genügt aber sich mit einer der Spalten zu beschäftigen, die anderen sind gleich (oder zumindest sehr ähnlich) und beziehen sich lediglich auf einen anderen Eingang.

Am oberen Ende regelt man die Eingangslautstärke mit einem Gain-Regler, am unteren Ende die Ausganglautstärke (wie laut das Signal jeweils mit den anderen zusammengemischt wird) mit einem Fader. Dazwischen finden sich gewöhnlich einige Equalizer und gelegentlich ein Kompressor. Außerdem kann oft bestimmt werden, ob und wie laut das Signal abgezweigt und auf einen anderen Kanal geschickt werden soll. Dies sind dann meist zusätzliche Kanäle, die keinen physischen Eingang haben. Hat man an den Eingängen zum Beispiel verschiedene Komponenten eines Schlagzeuges, kann man diese einzeln bearbeiten, dann aber zusammen auf eine solche Sammelschiene schicken und dort mit einem Regler die Lautstärke des gesamten Schlagzeugs regeln, als wäre dieses mit nur einem Mikrofon aufgenommen worden.

Das kann ich doch alles auch im Computer!

Mischpult im Studio nutzen

Mischpult im Studio nutzen

Wer schon einmal mit einem Aufnahmeprogramm gearbeitet hat, dem wird das im letzten Abschnitt beschriebene möglicherweise sehr bekannt vor kommen. Und richtig: das Herzstück nahezu jeder DAW (Digital Audio Workstation) ist die Software-Entsprechung eines Mischpultes. Zusammen mit hochwertigen Audio-Interfaces und Effekten kann eine DAW die Funktionen eines klassischen Mischpultes vollständig nachahmen und mitunter sogar deutlich übertreffen. Für solche, die schnell und findig mit Maus und Tastatur sind, stellt die reine Verwendung einer DAW also einen großen Vorteil dar. Trotzdem gibt es aber immer noch gute Gründe zusätzlich ein Mischpult zu verwenden.

Das wohl größte Problem beim Arbeiten mit einem Computer ist die Latenz. Jeder Arbeitsschritt auf dem Weg vom Eingangssignal zum Ausgangssignal muss berechnet werden und kostet somit Zeit. Natürlich sprechen wir hier von sehr geringen Werten, aber ein Computer wird das Ausgangssignal immer Zeitversetzt zum Eingangssignal wiedergeben. Je komplizierter der Mix wird, desto größer die Latenz. Sobald die Latenz spürbar wird beginnen Probleme aufzutreten. Möchte man dann beispielsweise noch eine Gitarrenspur aufnehmen, hört der Gitarrist sein eigenes Signal auf dem Kopfhörer leicht verzögert, was sehr irritierend wirken kann. Mit einem besseren Computer und einem höherwertigen Interface kann dieses Phänomen verringert werden. Los wird man es aber nie.

Mit einem Mischpult entstehen solche Probleme nicht. Sie sind darauf ausgelegt keine (bzw. bei digitalen Mischpulten nur eine extrem geringe) Latenz zu haben. Zudem verfügen sie für jede Funktion über ein eigenes Bedienelement, was schnelles Reagieren deutlich einfacher macht als bei der Arbeit mit Maus und Tastatur. Mit einem Mischpult umzugehen, erfordert ein wenig Übung. Hat man den Dreh einmal raus, sind sie den klassischen Computer-Eingabemethoden aber deutlich überlegen.

Fazit: Nicht jeder braucht ein Mischpult

Nicht jeder Nutzer im Homerecording Studio braucht zweifelsfrei ein Mischpult. Für kleinere Projekte lässt bereits ein einfacher Laptop mit einem Audio-Interface kaum Wünsche offen. Sobald es aber um aufwändigere Produktionen geht, die eventuell sogar unter Zeitdruck geschehen müssen, wird die Verwendung eines Mischpultes sehr vorteilhaft. Die immer weiter steigende Rechenpower der modernen PCs lassen aber absehen, dass die heute noch existierenden Latenzprobleme bei DAWs immer weniger relevant sein werden. Daher wird immer häufiger anstelle eines Mischpultes nur ein Controller verwendet. Dieser sieht zwar aus wie ein Mischpult, ist aber tatsächlich nur eine Fernbedienung für die Funktionen innerhalb der DAW.

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